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Frauen WM Linz - AUT-SUI

Frauen WM Linz - AUT-SUI

Österreich verpasst Finaleinzug

Bei der Faustball-WM der Frauen in Linz verpasst Österreich den Einzug ins Finale. Im Semifinale müssen sich die Gastgeberinnen wie schon in der Vorrunde einer starken Schweizer Mannschaft geschlagen geben. Im Spiel um Bronze trifft man morgen auf Brasilien, um Gold kämpfen die Schweiz und Titelverteidiger Deutschland.

Die Schweiz geht mit Celina Traxler, Tanja Bognar, Natalie Berchtold, Rahel Hess und Tina Farell ins Halbfinale, für die Gastgeberinnen starten Ines Mayer, Marlene Hieslmair, Teresa Pichler, Jana Pinsker und Katharina Lackinger.

Die Österreicherinnen können zwar den ersten Punkt für sich verbuchen, starten aber merkbar nervös in die Begegnung. Bis zum 7:6 übernimmt die Schweiz die Führung, auch bedingt durch Eigenfehler auf Seiten der Gastgeberinnen. Beim 8:8 ist wieder alles ausgeglichen, ein Schlag von Schweiz-Angreiferin Tanja Bogner segelt über die Grundlinie hinweg ins Aus – 9:8 Österreich. Schweiz-Coach Anton Lässer, nimmt eine Auszeit, danach meldet sich sein Team erfolgreich zurück. Celina Traxler besorgt beim 10:9 den ersten Satzball für die Eidgenössinnen, nach einer Auszeit von Österreich geht die Angabe von Ines Mayer in die Leine – 1:0 für die Schweiz.

Im zweiten Durchgang ist es die Schweiz, der einige Leinenfehler unterlaufen. Österreich führt nach einem Ausball von Tanja Bognar mit 4:1 – und baut diesen Vorsprung auf 7:2 aus. Celina Traxler verkürzt zwar noch auf 6:9, doch ein Schlag von Ines Mayer zum 11:7 bringt den 1:1-Ausgleich.

Ganz anders verläuft der Auftakt in Durchgang Nummer drei. Die Schweiz führt 4:0, Österreich-Trainer Christian Zöttl bringt im Zuspiel Verena Hieslmair für Teresa Pichler. Den Rückstand können die Gastgeberinnen bis zum 2:6 aber nicht verkürzen, die Schweiz erhöht sogar auf 8:3. Coach Christian Zöttl bringt nun Karin Kempinger und Janine Brunner. Diese startet gleich mit einem Serviceass, ein Leinenfehler der Schweiz und ein Punkt von Marlene Hieslmair lassen Österreich verkürzen – 6:8 und Auszeit Schweiz. In der Folge ist Österreich wieder zu fehleranfällig, die Schweiz gewinnt den Satz mit 11:7 und legt mit 2:1 wieder vor.

In Satz vier bringt Anton Lässer Katrin Lüchinger in der Schweizer Abwehr, was jedoch nicht für die gewünschte Stabilität sorgt. Die wieder eingewechselte Ines Mayer und Marlene Hieslmair punkten zur 4:0-Führung. Beim 5:2 tauscht Lässer wieder – Hess ersetzt Lüchinger. Nach zwei weiteren Punkten für Team Austria kommt außerdem Janine Stoob für Tanja Bognar und übernimmt fortan das Service. Nach Schweizer Auszeit kommt auch noch Andrea Gerber, doch Österreich marschiert weiter in Richtung erneutem Satzausgleich – den Ines Mayer mit ihrem Punkt zum 11:3 perfekt macht. Das Momentum scheint nun auf Seite des Heimteams zu sein.

Nach zehnminütiger Satzpause geht es in den alles entscheidenden fünften Abschnitt. Bognar und Traxler sind im Schweizer Angriff wieder mit von der Partie. Österreich startet mit einer 3:1-Führung, ehe der Bronzemedaillengewinner der vergangenen WM nach zwei Eigenfehlern wieder mit 5:3 in Front liegt. Nach einem knappen Ausball von Ines Mayer werden bei einer 6:4-Führung für das Swiss-Team das letzte Mal die Seiten gewechselt. Tanja Bognar beweist in dieser Phase Nervenstärke, beim Stand von 7:5 punktet sie über Ines Mayer zum 8:5 – Auszeit Österreich. Ein erneuter Ausball von Ines Mayer bedeutet das 5:9, ein erfolgreicher Angriff von Celina Traxler über Karin Kempinger bringt der Schweiz fünf Matchbälle ein. Den ersten kann Mayer noch abwehren, den zweiten verwandelt die starke Tanja Bognar lang durch die Mitte. Grenzenloser Jubel bei der Schweiz, die in Summe kompakter agiert und verdient ins Finale einzieht.

Für Österreich-Coach Zöttl heißt es nun, die Enttäuschung aus den Köpfen seiner Spielerinnen zu bringen und sie für das Spiel um Bronze aufzubauen. „Leider ist es uns nicht gelungen, die spielerische Leichtigkeit vom Sieg gegen Brasilien ins heutige Spiel mitzunehmen. Wir konnten die anfängliche Nervosität zwar ablegen, sind gegen die starken Schweizerinnen aber trotzdem nicht so richtig ins Spiel gekommen. Da war heute viel Kampf dabei“, so Zöttl in einer ersten Stellungnahme. „Jetzt haben wir die schwierige Aufgabe, die schmerzhafte Niederlage mit den Spielerinnen zu verarbeiten und uns auf das Bronze-Match vorzubereiten.“ Dafür setzt das Trainerteam wieder auf eine genaue Analyse des morgigen Gegners.

Die Aufarbeitung der Enttäuschung wird auch für die Spielerinnen zur Herausforderung. „Jetzt werden wir einmal zu Recht traurig sein, danach werden wir uns als Team aufrappeln und morgen alles unternehmen, um Bronze für Österreich zu holen“, verspricht Abwehrspielerin Karin Kempinger. Den genauen Grund für die Niederlage hat die Kapitänin kurz nach dem Spiel noch nicht ausgemacht. „Die Schweiz hat heute eine starke Leistung gezeigt und in Summe verdient gewonnen“, gibt sich die Linzerin als faire Verliererin.

Im zweiten Halbfinalspiel, der Neuauflage des letzten WM-Finales, liefern sich Titelverteidiger Deutschland und Brasilien einen packenden Schlagabtausch. Während Brasilien seine Chancen in den entscheidenden Phasen nicht nutzen kann, erweisen sich die Deutschen einmal mehr als Meisterinnen in Sachen Effizienz und Abgebrühtheit und ziehen mit einem 3:2-Sieg ins Finale ein.

Programm Finaltag:

16:00 Uhr – Spiel um Platz 3: Brasilien - Österreich

18:00 Uhr – Finale: Deutschland - Schweiz

Ergebnisse Halbfinale:

Österreich – Schweiz 2:3 (9:11, 11:7, 7:11, 11:3, 6:11)

Deutschland – Brasilien 3:2 (9:11, 11:7, 7:11, 11:3, 6:11)

 

27.07.2018 18:36

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